Vorgehen der Stedesdorfer Windpark-Befürworter sorgt für Diskussion

In dem derzeitigen Vorgehen in Sachen Windenergie sieht die EBI eine Gefährdung für das Verhältnis der Gemeinde Stedesdorf zur Samtgemeinde. Gleichzeitig zeigt es die bestehenden Probleme der Samtgemeinde auf.

Bei den aktuellen Windenergieplanungen wird dem Bürger zunehmend deutlich, dass bei der Vorgehensweise die Seriosität einzelner Ratsmitglieder aus der Gemeinde Stedesdorf in Frage gestellt werden kann. Die EBI moniert, dass nicht mit offenen Karten gespielt, da das Vorhaben schon viel länger geplant scheint, als zugegeben wird.

Das Ziel der Errichtung eines Windparks oder dessen Verdichtung sollte eigentlich die Bereitschaft zur Energiewende sein. Leider sind aber die finanziellen Anreize hierfür völlig aus dem Ruder gelaufen, so dass Anspruch und Wirklichkeit weit auseinanderklaffen.

Es kann nicht sein, dass der Bürger mit seinen Stromkosten die Gemeindekassen und die Konten der Windparkbetreiber füllt. Das kann nicht das Ziel einer Energiewende sein, im Gegenteil, wir halten es für kontraproduktiv.

In den Gemeinden herrscht ein regelrechter Goldrausch, sämtliche potentielle Flächen für Windkraftanlagen werden gesucht und maximal bestückt. Jeglicher Protest und Widerstand aus der Bevölkerung ist unerwünscht. Nicht, weil er die Energiewende bedroht, sondern weil er die finanziellen Gewinne einzelner gefährdet.
Allein aus diesem Grunde werden Planungen möglichst lange verheimlicht, so auch in Stedesdorf. Die normalen Bürger erfahren es als letztes, nämlich dann, wenn eigentlich schon alles in trockenen Tüchern ist.

Das Problem ist nur, dass die Bürger der Gemeinden diese Projekte finanzieren müssen. Gleichzeitig müssen sie die Wertverluste ihrer Immobilien hinnehmen, die Verbauung der Landschaft akzeptieren und die gesundheitlichen Folgen ertragen.

Die Kommunalpolitiker haben zu entscheiden. Es ist unklug, wenn sie in die Geschäfte der Windparks verwickelt sind. Natürlich entscheiden sie auch über eine Einnahmequelle für ihre Gemeinde, sie entscheiden aber auch für ihre eigenen Gewinne, was besonders deutlich wird, wenn sie den Widerstand der Mehrheit der Bevölkerung ignorieren oder sogar gegen diesen vorgehen.

Windkraft hört nicht an Gemeindegrenzen auf, sondern betrifft immer auch die Nachbargemeinden. Landschaftsbild und Schallimmissionen wirken über viele Kilometer und während einigen Gemeinden viele Potentialflächen für Windenergie zur Verfügung stehen, können Gemeinden wie Dunum, Moorweg und Esens nicht von der Windkraft profitieren. Dabei ist aus Sicht der EBI die Grenze des Zumutbaren in Sachen Windkraftanlagen in der Samtgemeinde Esens längst erreicht.

Eine Entscheidung über mehr Windkraft oder nicht, ist aus unserer Sicht eine Angelegenheit aller Gemeinden, also der Samtgemeinde. Genau für solche übergreifenden Entscheidungen haben wir diese politische Ebene und diese sollten wir auch achten, wenn sie uns etwas wert ist.

Die EBI ist froh, dass die Bürgerbefragung in der Samtgemeinde nun ungehindert bis zum 02. Februar fortgesetzt wird. Es ist dringend notwendig, ein eindeutiges Meinungsbild der Stimmberechtigten der Samtgemeinde Esens zu erhalten. Von daher bittet die EBI alle noch Unentschlossenen, dass auch sie ihre Meinung durch Beteiligung an der Abstimmung deutlich machen.