Pressemitteilung zu den aktuellen Windenergieplanungen in Stedesdorf

In ihrer Pressemitteilung begrüßt die EBI die aktuelle Gründung der Bürgerinitiative gegen die Windkraftplanungen in der Gemeinde Stedesdorf. Ganz offensichtlich haben die Bürgerinnen und Bürger erkannt, worum es hier geht, nämlich um ihre Lebensqualität. Während in der Samtgemeinde der Konsens herrscht, dass die derzeitige Anzahl an Windkraftanlagen nun genug sei und auch der Landrat hervorhebt, dass der Kreis Wittmund seinen Beitrag zur Energiewende geleistet habe, will man in der Gemeinde Stedesdorf noch einen drauf setzen. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, um welche Geldsummen es hier geht. Bis zu 50.000€ sollen einzelne Personen im Monat hier verdienen. Hier herrscht Goldgräberstimmung und das macht deutlich, dass es um eine Energiewende schon lange nicht mehr geht.

Den Bürgern wird eine Energiewende vorgetäuscht. Eine genauere Betrachtung zeigt aber, dass es keine ist. Nach dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) liegt derzeit der Anteil der durch Wind und Sonne gewandelten und nutzbaren Energie lediglich bei 0,4% am Endenergieverbrauch Deutschlands. Wäre unser Ziel nun 4% zu erreichen, müssten wir die derzeitige Anzahl der Anlagen verzehnfachen. Jeder kann sich vorstellen, wie es dann in Deutschland oder Ostfriesland aussähe.

Entscheidend in dieser ganzen Diskussion ist aber, dass das Problem des ewigen Wachstums nicht im Ansatz gelöst wäre. Das oft gepriesene grüne Wachstum ist eine Illusion, ein Widerspruch zu fundamentalen Naturgesetzen so Dave Münster.

Und so kommen wir zum Kern der aktuellen Windenergieplanungen. Wenn also die derzeitige Energiewende keine ist und das Grundproblem nicht im Ansatz gelöst wird, so ist eigentlich nur zwischen zwei wichtigen Sachverhalten abzuwägen: Dem Profit einiger weniger und dem Preis, den die Bevölkerung vor allem die hiesigen Bürger zu zahlen haben. Es ist ja nicht nur so, dass ein durchschnittlicher Haushalt über 300 Euro mehr für seine jährliche Stromrechnung aufwenden muss, seit die Energiewende subventioniert wird, sondern es sind vor allem auch gesundheitliche Aspekte, die hier völlig unter den Tisch gekehrt werden.

Das Thema Infraschall gelangt erst langsam ins Bewusstsein. Windenergieanlagen wandeln Windenergie in elektrische Energie, aber der Großteil (ca.60%) wird unvermeidbar durch die Anlagen in Schalldruckwellen gewandelt. Dieser Schall weist sehr niedrige Frequenzen auf und kann daher von unserem Hörsinnesorgan nicht wahrgenommen werden. Wir hören ihn nicht. Je näher die Anlage steht, je größer die Anlage ist und je mehr Anlagen laufen, desto größer wird der Schalldruck. Dieser Schalldruck macht vor Gemeindegrenzen aber nicht Halt und das Fatale ist, dass er innerhalb von Wohngebäuden stärker wirkt als außerhalb.

Diese Problematik wird leider durch die aktuellen Richtlinien zur Messung der Schallemissionen nicht gelöst, denn diese sind veraltet und berücksichtigen kaum den tieffrequenten Schall und Infraschall der modernen Großanlagen. Aber gerade diese Schallformen sind es, die das Nerven- und Hormonsystem unseres Körpers beeinflussen. Dieses passiert unbewusst und unentwegt. Unwohlsein, Schwindel, Schlaf- und Konzentrationsstörungen sind mögliche Symptome. Oft kommen diese langsam und erst unbemerkt, wenngleich nicht jeder mit gleicher Empfindlichkeit reagiert. Man kann das am besten mit der Seekrankheit vergleichen, manche sind empfindlich, manche weniger und manche auch gar nicht. Letztendlich läuft hier gerade ein groß angelegtes Langzeitexperiment auf Kosten der Bevölkerung.

Auf diese Zusammenhänge und Gefahren hat die EBI insbesondere in der vorletzten Ausschusssitzung für Bau-, Landwirtschaft-, Umwelt und Naturschutzangelegenheiten der Samtgemeinde in einem ausführlichen Statement aufmerksam gemacht.

Aus den dargelegten Gründen lehnt die EBI weitere Windkraftanlagen ab und solidarisiert sich mit der Bürgerinitiative in Stedesdorf, sowie den anderen umliegenden Bürgerinitiativen.