Zoff: Bürgermeister Buß verlässt die SPD

von Manfred Stolle – 3. Januar 2012

Nach 25 Jahren tritt er aus der Partei aus. Der Esenser wurde bei wichtigen Personalentscheidungen nicht gefragt. Die Sozialdemokraten erklärten, man habe sich darauf verständigt, dass der Ortsvereinsvorsitzende Fokko Saathoff Erklärungen für die Presse gebe. Doch der war nicht erreichbar.

Esens – Jürgen Buß, Stadtdirektor in Esens und Bürgermeister der Samtgemeinde, ist nach fast 25-jähriger Parteimitgliedschaft mit Wirkung vom 31. Dezember aus der SPD ausgetreten. „Dieser Schritt fällt mir schwer, weil ich mich den Grundzügen unserer Partei immer verpflichtet fühlte und sicherlich auch weiter verpflichtet fühlen werde“, teilte Buß Fokko Saathoff als Vorsitzendem des SPD-Ortsvereins Esens-Nord mit.

Er, Buß, möchte keine Belastung für die Partei darstellen. Genau das aber sei ihm von Saathoff, dem Esenser Bürgermeister Klaus Wilbers und dessen Stellvertreter Heiko Willms in einem Gespräch am 10. Oktober mitgeteilt worden. Er trage die Verantwortung für das schlechte Kommunalwahlergebnis der Esenser SPD, sei ihm unter anderem vorgehalten worden, sagte Bußam Montag auf OZ-Nachfrage. Bei wichtigen personellen Entscheidungen habe die Partei gar nicht mehr mit ihm gesprochen, sondern Entscheidungen als „von der Fraktion beschlossen“ mitgeteilt.

Sein Parteiaustritt ändere nichts an seiner Bereitschaft zur Zusammenarbeit/strong>

Wie von der OZ berichtet, wurde in der konstituierenden Stadtratssitzung am 7. November Buß nicht einmal mehr für den Kurvereinsvorstand vorgeschlagen. Ebenfalls nicht mit ihm sei über die Besetzung der Gremien im Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband oder im kommunalen Feuerlöschkostenausgleich gesprochen worden, kritisiert Buß.

Sein Parteiaustritt ändere nichts an seiner Bereitschaft zur Zusammenarbeit, schrieb Buß. Er werde mit der SPD wie mit allen anderen Fraktionen und Gruppen in Samtgemeinde und Stadt reden.

Klaus Wilbers und Fokko Saathoff waren gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Der stellvertretende Esenser Bürgermeister Heiko Willms betonte, er werde nichts sagen. Mitteilungen an die Presse behalte sich Saathoff vor. Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende war nicht erreichbar.?

Quelle: http://www.oz-online.de/index.php?id=542&did=51359?